Auf dem Weg - In Wort und Bild

01 Deutschland

Mopeds abfahrbereit, Berhard kommt auch schon
Mopeds abfahrbereit, Berhard kommt auch schon

Erst mal nach Norden        30.03.2010

 

Wie es immer so ist bei mir, zum Schluss wird alles etwas eng im Zeitrahmen. Konnte nicht mehr das Motorrad in voller „Montur“ Probe fahren. Am Tag der mehr oder weniger festgelegten Abreise, am Dienstag den 30.03.2010, bin ich auch spät dran. Komme erst am frühen Nachmittag los. Noch schnell auf einen Kaffee bei meiner Mutter vorbei, mich nochmals bei allen verabschieden und dann bin ich auch schon auf dem Weg Richtung deutsches Autobahnnetz.

Meine Route soll mich nach Südost führen, Asien entgegen. Fahre aber stattdessen nach Norden. Bin auf dem Weg zu Bernhard, ein ehemaliger Entwicklungshelferkollege von mir in Äthiopien. Folge einer Einladung von Bernhard und seiner Familie; „Bevor Du losfährst, musst Du aber noch mal bei uns in Mahlum vorbeikommen.“ Und wie das so ist, folgt man den Einladungen seiner Freunde immer gerne.

Auf dem Weg mache ich noch kurz Halt in Karlsruhe, Besuch bei Heike und Detlev. Karlsruhe wird so langsam zu einem Fixpunkt in meinen Reise- und Auslandstätigkeiten. Liegt auf halbem Wege zum Flughafen Frankfurt und so ist ein Besuch bei Heike und Detlev inzwischen schon obligatorisch. Auch dieses Mal, wenn es auch Richtung Südost gehen soll.

Nach einem Kaffee geht es dann auch wieder weiter Richtung Norden, bin nun noch später im Zeitrahmen. Soll heute noch bei Bernhard in Mahlum ankommen und das liegt kurz vor Hannover. Zu allem Übel fängt es auch noch an zu regnen, na ja, kann so schon mal meinen Goretex ausprobieren. Je näher ich aber Mahlum komme, desto stärker wird es mit dem Regen, um etwa 200 km vor Mahlum in Gewitter und Hagel überzugehen. Alles in meine Richtung. Prasselt ganz schön gegen meine Arme und vor allem gegen das Visier am Helm, macht einen ganz schönen Lärm. Anhalten? Gewitter abwarten? Bin aber schon spät dran, also weiterfahren. Nass wird man nur einmal. Komme gegen 22.00 Uhr bei Bernhard in Mahlum an, regnet immer noch, Bernhard kommt mir mit einem Regenschirm entgegen. Ist wohl eher für ihn selbst, ich bin ja schon bis auf die Knochen feucht. Aber gut gemeint. Hört inzwischen auch schon wieder auf zu regnen, genau rechtzeitig zur Ankunft.

Die nassen Klamotten erstmal auf den Wäscheständer und Kachelofen. Kurz frisch machen und dann erstmal ein Bier mit Bernhard.

Bernhard hat noch etwas freie Tage zur Hand und hat sich bereit erklärt, auf seiner Honda mit mir ein Stück des Weges zu fahren. Am nächsten Morgen geht es erstmal in die nähere Umgebung von Mahlum. Am Donnerstag geht es aber dann Richtung Osten, Tschechien entgegen. Bernhard fährt mit bis Wolkramshausen, wo wir in einer Herberge übernachten.

Aus Platz-, Gewichts- wie auch immer Gründen, habe ich keine Deutschlandkarte eingepackt und merke meinen Fehler fast schon zu spät. Mit Bernhard versuche ich eine Lösung zu finden. Werden dabei auf die Bierdeckel am Tisch aufmerksam, die Brauerei hat die Umgebungskarte auf den Bierdeckeln abgedruckt. Problem gelöst. Verabschiede mich am nächsten Morgen von Bernhard und fahre so die nächsten Tage nach Bierdeckel in Tschechien ein. Ab da geht es dann weiter mit meiner Tschechienkarte aus meinem Reisekartenfundus.